Wednesday, August 5, 2020

Streit mit Starkünstler Sean Scully: Karlsruhe entgehen Kunstwerke im Wert von 100 Millionen Euro - DER SPIEGEL

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"Wir hatten eine klare Abmachung", heißt es in einer Stellungnahme Scullys, die seine Berliner Galerie veröffentlicht hat. Im Streit um eine geplatzte Schenkung zahlreicher seiner Werke an die Kunsthalle Karlsruhe hat der US-Künstler Sean Scully seine Absage an das Land Baden-Württemberg verteidigt. Die Werke seien als Geschenk gedacht gewesen, schreibt Scully. "Flexible Geschenke gibt es nicht", sagte er weiter. "Man gibt oder man gibt nicht."

Scully hatte in Aussicht gestellt, der Staatlichen Kunsthalle etwa 180 seiner Arbeiten - darunter Gemälde, Papierarbeiten und Plastiken - im Wert von rund 100 Millionen Euro zu überlassen. Allerdings liefen ihm unter anderem die Verhandlungen über Gestaltung und Finanzierung der notwendigen Räumlichkeiten mit dem Land zu langsam.

Das Wissenschaftsministerium erwarte eine Schenkung ohne feste Absprachen, kritisiert er in seiner Stellungnahme. "Die Welt besteht aus Abmachungen. Sie setzt sich zusammen aus Plätzen und Räumen, deren Inhalte klar sind. Erklären wir Flexibilität zu unserem Ziel, hinterlassen wir nichts", erklärte Scully.

Inzwischen sind dazu nach Angaben des Kunstministeriums die Gespräche zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem irisch-amerikanischen Maler zum Erliegen gekommen. Ein Hindernis ist, dass frühestens 2028 mit dem Bau des Erweiterungsgebäudes für das Museum begonnen werden kann. Eine Bedingung des Künstlers sei zudem gewesen, im Neubau mit der Hälfte der Werke dauerhaft vertreten zu sein. Diese Forderungen seien zu strikt, sagte Kunst-Staatssekretärin Petra Olschowski (Grüne) der "Stuttgarter Zeitung".

Icon: Der Spiegel



August 05, 2020 at 06:44PM
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